Wochenmarkt soll wieder zu einem Erlebnis werden
Die Organisation des Marktes liegt ab 2024 wieder in den Händen der Stadt Blomberg. Dafür hat sich ein Arbeitskreis gebildet, der derzeit ein neues Konzept erarbeitet. Auch die Vereine sollen künftig zur Belebung der Veranstaltung beitragen.
,Früher haben die Leute ihr Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt gekauft. Das war einfach so”, sagt Kathrin Ridder, Vorsitzende von Blomberg-Marketing. Inzwischen sei das aber schon langst nicht mehr selbstverständlich. Mittlerweile halte jeder Discounter täglich – und quasi rund um die Uhr – ein Frische-Angebot vor, berichtet Ridder von den Gründen für das gesunkene Kaufverhalten auf dem Markt. Und noch mehr habe sich im Laufe der Zeit verändert: Vor einigen Jahren sei der Wochenmarkt viel mehr als ein Ort des Einkaufens gewesen. “Hier haben sich die Menschen getroffen und ausgetauscht”, erinnert sich Ridder selbst an viele nette Begegnungen. Schaut man sich hingegen heute auf dem Blomberger Wochenmarkt um, sieht man dort vor allem eines – gähnende Leere. Doch damit soll im nächsten Jahr endlich Schluss sein. Die Stadt erarbeitet derzeit ein Konzept um den Wochenmarkt neu zu beleben. Dabei spielen auch die Vereine eine wichtige Rolle.
Wie die LZ bereits berichtete, hat die Stadt zum Ende des Jahres den Vertrag mit der Deutschen Marktgilde gekündigt. In der Vergangenheit sei immer wieder die Kritik der Marktbeschicker laut geworden, sagt Bürgermeister Christoph Dolle. Hohe Standgebühren und ein fehlender Mittagstisch seien unter anderem die Gründe gewesen, warum einige Händler der Nelkenstadt den Rücken kehrten. Nun will die Stadt die Organisation wieder selbst in die Hand nehmen. Gemeinsam mit Blombergs Marketingverein und den Marktbeschickern geht die Verwaltung das Problem jetzt an.
“Es gibt regelmäßige Arbeitskreisen”, berichtet Dolle. In dieser Runde werde ein Konzept erarbeitet, das den Wochenmarkt auf die Zukunft vorbereite. “Wir werden den Markt komplett neu organisiert”, erklärt der Bürgermeister, der sich freut, dass die Händler, die schon lange den Markt prägten, auch weiterhin in Blomberg bleiben wollen. Für eine verlässliche Planung werde derzeit ein Jahresprogramm zusammengestellt, berichtet Dolle. So solle es unter anderem hin und wieder einen themenspezifischen Wochenmarkt geben, wie beispielsweise einen Herbst- oder einen Käsemarkt mit entsprechenden Angeboten. Auch das Ambiente soll sich wieder zum Position wandeln. Und hier kommen die Vereine ins Spiel. Die sollen nämlich dabei helfen, den Wochenmarkt wieder zu einem Erlebnis zu machen, wie Kathrin Ridder bei der Versammlung der Vereine im Integrationszentrum erklärte. Die Vereinsvorstände reagierten mit Interesse auf diese Idee. So konnten beispielsweise Gesangsvereine und Blaskapellen die Besucher mit Musik unterhalten. Andere Vereine könnten sich mit ihren Aktivitäten darstellen. Auch die Vereine würden davon profitieren, meint die Marketing-Vorsitzende. Diese würden so eine kostenlos, Plattform erhalten, um sich zu präsentieren.
Das könne sicher nicht jeden Freitag realisiert werden, sagt Dolle. Doch einmal im Monat solle es solch einen besonderen Markt auf jeden Fall geben. “Wir wollen den Wochenmarkt wieder zu einem lebendigen Mittelpunkt unserer Stadt machen”, erklärt Ridder, die jedem, dem Blomberg am Herzen liegt, empfiehlt, auf dem Wochenmarkt einzukaufen. Blomberg Marketing werde vor allem für die Werbung zuständig sein. Wir sind auch mit einigen Nachbarstädten in Kontakt”, führt der Bürgermeister weiter aus. So solle das Angebot nach Möglichkeit mit zusätzlichen Beschickern erweitert werden.
Für den Rest des Jahres hofft Dolle, dass der Markt nicht noch weiter in die Abwärtsspirale rutscht. Bedauerlich findet er, dass sich der Marktmeister derzeit etwas rar mache. ,Wenn sich keiner mehr kümmert, können die drei Monate noch sehr lang werden. Doch Dolle sieht optimistisch in die Zukunft: ,Wir freuen uns auf das nächste Jahr.” Das fertige Konzept soll der Öffentlichkeit noch in diesem Jahr vorgestellt werden.